Das Flagschiff von Bad Herrenalb ohneKapitän. Eine unendliche Geschichte. Hoffentlich nicht. Verbunden ist das Posthotel mit dem Namen der Fam.Mönch, die sich jahrzehntelang für dieses Hotel engagierten und zur Blüte brachten. Ein Haus , das dem Ort seinen Stempel aufprägte. Mit der neuen Generation, dem Hubert Mönch begann der Niedergang dieser Dynastie.
Der traurige Konkurs war die Folge. Dank finanzieller Hilfe von Freunden und Bankensollte es wiedererstehen. Mit leider tragischem Ende. Hubert stürzte, wurde vom Balkon seiner Wohnung auf
die Lichtkuppel der darunter liegenden Küche, mit tödlichem Ausgang.
Eine holländische Familie, die hier ihren Wochenendsitz hat, Familie Koeman, sahen eine Chance, beruflich mit diesem Thema verbunden, und kauften es . Nun durfte ich diese Familie dabei unterstützen, ein städtebauliches Konzept zu entwickeln, das alle angrenzenden Bereiche einbezog. Die Klostermauer, den Hotelgarten, den Gaisbach, den Übergang zum Rathausplatz. Natürlich auch den Erhalt des denkmalgeschützten Hotels.
Doch bald spürten sie ihre finanziellen Grenzen der Umsetzung und verkauften es wieder. Zum Glück behielten sie das Gebäude des Rathausplatzes , und machten daraus ein Juwel.
Das Posthotel wurde dann, von 3 netten Unternehmerinnen aus Sibirien gekauft. Ziel war eine Daueraufenthaltsgenehmigung in Deutschland zu erreichen, und natürlich auch ihren Unternehmergeist in Deutschland unter Beweis zu stellen. Ich hatte die Ehre und das Vertrauen , gemeinsam mit den Damen ,die umfangreichen Aufgaben in allen Bereichen und Ebenen zu unterstützen.
In Stichworten: Neue statische Abfangung des alten Hotels. Den Keller hochwasserresistent zu sichern. Gartenseitig eine neue Schleppgaupe , um den dortigen Zimmern Raum und Ausblick zu geben. Vorgesetzte, zeitgemäße Stahlbalkone, gartenseitig, erhöhten den Wohnwert der Hotelzimmer, die auch gleichzeitig neue raumbreite Fenster erhielten. Alle Bäder wurden nach Innen verlegt, um den Ausblick und Lichteinfall der Zimmer zu vergrößern.
Die Klosterschänke erhielt eine komplett neue Küche, Sozialräume, Toilettenanlage. Darüber 4 großzügige, z.T. 2-geschossige Suiten. Auch hier , jedes Zimmer mit neuem modernen Stahbalkonen. Ein erstaunlich erfrischender Gegensätze zum denkmalschutz des Ensembles.
Bereichern , nie störend.
Städtebaulich galt es das Areal durch einen Riegel zum Rathausplatz zu schließen. Mit einer Mischung aus Wohungen-Hotelappartments im EG eine Ladenzeile, eine mittige Zäsur, die den öffentlichen Raum mit dem Hotelbereich verbindet. Auch dort mit behutsamer Einbeziehung alter Klostermauerreste .
Der neu geplante SPA Bereich
Nun ist das Projekt leider seit 3 Jahren stillgelegt. Alles ruht und wartet auf einen mutigen Investor, der dieses Juwel des Kurortes zum Leben erweckt. Ungern möchte ich verschweigen, dass mich diese Entwicklung sehr traurig stimmt, zumal ich seit nahezu 10 Jahren mich damit beschäftigte, jeden Stein, jede Tür, jeden Raum kenne und ich gerne in der Schänke sitzend ein Glas Wein getrunken hätte die Atmosphäre der antiken Baulichkeiten geniessend.